Bet el-Wali


Bet el-Wali (arabisch بيت الوالي Bait al-Wālī ‚Haus des Statthalters‘, auch Beit el-Wali oder Dār el-Wali, ist ein altägyptischerFelsentempel aus der Zeit des Neuen Reiches im ägyptischen Unternubien. Der unter König Ramses II. errichtete, den Göttern Amun-Re, Re-Harachte, Chnum, Anukis, Isis und dem vergöttlichten König geweihte Tempel stand bis zum Bau des Assuan-Hochdamms etwa 60 Kilometer südlich von Assuan an der Westseite des Nils, in einem Gebiet, das im Altertum zeitweise Dodekaschoinos („Zwölf-Meilen-Land“) genannt wurde.



Im Zusammenhang mit der Errichtung des Staudamms und der damit verbundenen Überflutung des Standortes durch den Nassersee wurde der Tempel 1964 von einem polnischen Archäologenteam, finanziell unterstützt vom Oriental Institute der Universität von Chicagound dem Schweizerischen Institut für Ägyptische Bauforschung und Altertumskunde in Kairo, in Einzelteile zersägt und abgebaut. Der Wiederaufbau erfolgte von 1965 bis 1969 auf der Insel Neu-Kalabscha etwa einen Kilometer südwestlich der Staumauer des Hochdamms. Dort steht er heute nordwestlich des ebenfalls versetzten Mandulis-Tempels von Kalabscha, beide seit 1979 auf der Weltkulturerbe liste der UNESCO.